“Ein gut gestalteter privater Raum muss nicht beeindrucken – er hält Raum. Für das echte Leben, für Rituale, für Verletzlichkeit.
Und weil das für jeden Menschen anders ist, geht es mir darum, herauszufinden, was wirklich resoniert. Viele Projekte beginnen mit einem Gefühl – dem Eindruck, dass etwas fehlt oder nicht ganz stimmt. Das klären wir gemeinsam im Gespräch, mit Bildern und Assoziationen.
Im Bereich Hospitality darf, meiner Meinung nach, die Sprache der Gestaltung riskanter sein. Ich mag die Auseinandersetzung, auf welche Art und wie stark möchte ich den Gast einhüllen in eine ganz bestimmte Stimmung. Für mich ist das eine sehr wichtige Frage, die auch Gastgeber:innen stellen müssen, auf unterschiedlichen Ebenen und nicht nur in der Raumgestaltung. Es geht darum, eine bewusste Einladung zu schaffen – eine Atmosphäre, die Gäste vom ersten Moment an spüren.
In diesem Sinne sehe ich diese Räume fast wie bewohnbare Stillleben: Was zieht den Blick zuerst an? Wo darf es ruhig sein – und braucht es Kontrast? Was sieht man vom Bett aus? Was begegnet einem beim Aufwachen, beim Heimkommen, beim Öffnen des Koffers?
Gerade Schlafzimmer interessieren mich sehr – vielleicht, weil sie intime Schutzräume sind. Orte, an denen man bei sich ankommt. Ich bin fasziniert von der Herausforderung, genau diese Wirkung durch präzise, räumliche Eingriffe zu schaffen. Räume, die eine emotionale Wirkung haben und etwas Positives bewirken. Das hat viel mit Psychologie zu tun und mit der Frage, wie unser Nervensystem auf Räume reagiert.
Für mich ist das einer der kraftvollsten Aspekte von Gestaltung – der zumindest der Anspruch, den ich an meine Arbeit stelle.”